Das Ermitteln der Brandursache gehört zweifelsfrei zu den klassischen Bereichen der Kriminalistik und versteht sich interdisziplinär. Dies bedeutet, dass eine akademische Spezialisierung wie die eines Chemikers oder eines Physikers mehr den Blick auf das Gesamte verhindern wird, da der auf der Hand liegende Versuch der Anwendung von komplexen chemischen oder physikalischen Lehrinhalten nicht den gewünschten Erfolg erzielt.
Interdisziplinär bedeutet solide Kenntnisse der Physik, der Chemie, der Elektrotechnik, der Fahrzeugtechnik, der Psychologie, der Kriminologie, der Kriminaltechnik und ausserordentliche Erfahrung in der Interpretation eines Brandspurenbildes, welche einzig und allein aus der Anzahl analysierten Brandursachen sowie Brandversuchen mit definierten Inhalten resultiert.
Die Zielrichtung der Brandursachenanalyse ist zunächst eine sichere Differenzierung zwischen einer Inbrandsetzung des Fahrzeuges und einer technisch bedingten Brandursache.
Im ersten objektspezifischen Untersuchungsschritt ist eine detaillierte Betrachtung des äusseren und inneren Brandspurenbildes durchzuführen, deren Interpretation mit dem Ziel erfolgt den Brandentstehungsbereich möglichst eng einzugrenzen. Hierzu sind die vorgefundenen Reste brennbarer Materialien, die Intensität der Spuren thermischer Energieeinwirkung und die Brandzehrungen, welche mit Substanzverlusten einhergehen, miteinander in Relation zu setzen. Eine Vielzahl von Brandtests und Ursachenanalysen belegen, dass sich ein Feuer in Abhängigkeit von der Brandlastverteilung, der Luftsauerstoffzufuhr und der Brandzeit nahezu linear ausbreitet. Dieses Phänomen führt dazu, dass man regelmässig im Brandentstehungsbereich die intensivsten Spuren eines Brandgeschehens findet, da es dort am längsten gebrannt hat.
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